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18. Juni 2015 / 19:00
Gesprächsreihe
Before Interpretation

> Plantreff

Der sinnliche Raum der Stadt
– Zur Spürbarkeit städtischer Räume –

Städte sind mehrdimensionale Dichteräume. Ihre Lebendigkeit entfaltet sich in der „Herumwirklichkeit“ atmosphärisch spürbarer Vitalqualitäten. Wenn große Städte auch Zentren des Geldes und der Technologien sind, so gehen sie doch in keiner reinen Verstandeswelt auf. In welcher Weise erleben wir den physischen und leiblichen Raum der Stadt? Wie und als was werden die Gefühls-Medien des Urbanen am eigenen Leib gespürt? Wie sind Affekt- und Verstandeswelt synchronisiert? Diesen und anderen phänomenologischen Fragen geht der Vortrag auf der Suche nach einem neuen Verständnis von Urbanität nach.

"Das darin skizzierte Menschen- und Gesellschaftsbild entspricht ganz dem, was mich in meiner Stadtforschung seit rund 15 Jahren anleitet. In den Sozialwissenschaften ist das rationalistische Menschenbild des handelnden Akteurs so stark, dass ich jede Debatte um andere Sichtweisen als Versuch der (geradezu panischen) Verteidigung der Vorstellung eines intelligiblen Menschen erlebt habe. Auch die Mode einer ubiquitären Körper-Rhetorik verfehlt nötige Differenzierungen. Selbst Adorno setzte meines Erachtens theoretisch verhängnisvolle Zeichen, als er einen „Rückweg“ zum Leib angesichts der Zurichtung des Menschen in seiner Körperlichkeit für unrealistisch hielt (als sei der Leib etwas Verbrauchbares, Zernutzbares oder Auflösbares)."

Before Interpretation ist eine fachübergreifende Gesprächsreihe zu physischen Parametern von Wahrnehmung und Bewusstsein. Es geht dabei um aktuelle ästhetische Tendenzen, die dezidiert den Körper anvisieren, wie auch um alltägliche Verfahren und Phänomene, die sich explizit an die körpereigene Logik wenden und das Bewusstsein unterlaufen: eine spezifische Rhetorik vor Eingliederung in rationale Strukturen.

Before Interpretation versteht sich als Suchbewegung mit Perspektive auf jenen Bereich der Kommunikation, des Erlebens und der Orientierung, der diesseits von Repräsentationsmodellen und Symbolik operiert.

Der Geograph, Pädagoge und Stadtforscher Jürgen Hasse (Professor für Geographie und die Didaktik der Geographie am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt am Main) spricht über die phänomenologische Frage, was Räume mit Menschen und Menschen mit Räumen machen.

www.uni-frankfurt.de

Aktuelle Informationen zu den jeweiligen Orten und Referenten finden sie unter www.before-interpretation.org.

Veranstalter: LMU, Institut für Volkskunde / Europäische Ethnologie in Kooperation mit body logic und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Unter "body logic" kuratiert Micha Purucker Gespräche und Veranstaltungen zu grundlegender Körperthematik und -politik.

Spielort
Plantreff
Blumenstraße 31
80331 München
www.before-interpretation.org


Kartenreservierung
Der Eintritt ist frei.


Tanztendenz München e.V. wird gefördert
durch das Kulturreferat der LH München