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09. − 10. Oktober 2009 / 20:30
Reihe der Tanztendenz
STANDPUNKT.e - welcome to my world

> schwere reiter

Ein Choreograf erhält die Möglichkeit, eine Woche in schwere reiter sein Lager aufzuschlagen, um dann an zwei bis drei Abenden einen Eindruck davon zu geben, in welchem Universum er sich bewegt und was ihn bewegt. Einige Parameter, wie Akustik, Text, Film, Raum, Kollege/n... sind vorgegeben, die als Richtlinien zur Auswahl des Materials genommen werden sollen. Ansonsten darf der Choreograf die Abende gestalten, wie es ihm gefällt, ob als Lecture, Installation, oder ganz anders... Die Aufgabe könnte auch anders formuliert heißen: Zeig uns deinen Lieblingsfilm, lass uns deine Lieblingsmusik hören, welche Kollegen sind wegweisend, welche Texte sind wichtig, ...
Diese Aufgabenstellung ist der Ausdruck des Wunschs, den Choreografen mal anders, in seinem ganzen Spektrum und seinem "Lebensraum" kennenzulernen. Letztlich sind die Choreografen auch Autoren, die viele Einflüsse in sich vereinen. Der Horizont des zeitgenössischen Tanzes soll damit in seiner ganzen künstlerischen Spannbreite aufgerissen werden.

Pierre Droulers, seit 2005 im Direktorium von Charleroi/Danses, dem "Centre Chorégraphique de la Communauté Française", war bereits zweimal Gast in München. Während der Tanzwerkstatt Europa 1998 präsentierte er "De l'air et du vent" im Carl-Orff-Saal/Gasteig und im Jahr darauf "Les Petites Formes" im Neuen Theater München. (Zufälligerweise hat Stefan Dreher, Tänzer der Cie. Pierre Droulers, nun seinen Lebensschwerpunkt nach München verlegt und ist Mitglied der Tanztendenz geworden.)
Die Arbeiten von Pierre Droulers zeichnen sich durch die Kooperation autonomer Künstler aus, deren Kreativität immer wieder als neue künstlerische Impulse und Bereicherung für den Tanz wirken.
Wir freuen uns sehr, Pierre Droulers als Künstlerpersönlichkeit im Rahmen der STANDPUNKT.e - Reihe zu begegnen.



Konzept: Pierre Droulers
Mit: Olivier Balzarini, Stefan Dreher, Pierre Droulers
Übersetzerin: Anna Konjetzky
Lichttechnik: Michael Kunitsch
Tontechnik: Peer Quedneau

In Kooperation mit Charleroi/Danses.
www.charleroi-danses.be

Spielort
schwere reiter
Dachauerstraße 114
München
www.schwerereiter.de


Kartenreservierung
Karten: 15,- / 10,- erm.
Reservierung: 089 / 21 89 82 26
info@schwerereiter.de


               

Tanztendenz München e.V. wird gefördert
durch das Kulturreferat der LH München
  PIERRE DROULERS

Nach drei Jahren künstlerischen Trainings an der von Maurice Béjart in Brüssel gegründeten Mudra-Schule, setzte er seine Ausbildung bei Jerzy Grotowski in Polen fort. Während einer Reise nach New York, 1978, entdeckte er die Arbeit der Judson Church Group und kehrte zum Tanz zurück, als er Steve Paxton in St Mark's Church gesehen hatte.
Zusammen mit Steve Lacy, Saxophonist und Komponist, kreierte er ein Solo in Brüssel ("Hedges", 1979). Nachdem er verschiedene Projekte als Choreograf initiiert hatte (?Tao? mit Sherryl Sutton, 1980 - "Tips" mit dem zukünftigen Grand Magasin, 1982 - "Pieces for Nothing", mit Minimal Compact, 1983 - "Miserere" mit Winston Tong und Sussan Deihim, 1985 - "Remains", mit Steve Lacy, 1991, etc.) oder als Performer (mit Anne Teresa De Keersmaeker und Michèle Anne De Mey 1986 bis 1989, u.a.), kreierte er eine Arbeit in zwei Teilen, basierend auf "Finnegan's Wake" von James Joyce, in der er auf verschiedenste Art und Weise mit den Genres spielte, Schauspiel, Tanz, Text und Musik mit einschließend ("Comme si on était leurs Petits Poucets", 1991, und "Jamais de l'Abîme", 1993).

Die Fragen nach Form und Konstruktion führten zur Abstraktion, indem er die Theatralität, die ihn behinderte, beseitigte. Er setzte sich zusammen mit Michel François mit Objekten auseinander (Mountain/Fountain, 1995), und erforschte Licht und Leere mit Ann Veronica Janssens - Künstler erregten sein Interesse an der Materie ("De l'Air et du Vent", 1996).
Er wechselte zwischen kleinen und grossen Formaten, und er spürte die Notwendigkeit, näher am Performer zu sein. "Petites Formes", 1997, lud vier Performer ein ? Stefan Dreher, Thomas Hauert, Tijen Lawton und Celia Hope-Simpson - eine kleine Einheit zu kreieren neben der großen Form, die Pierre Droulers für sie schuf. "Multum in Parvo", beim KunstenFESTIVALdesArts, 1998, stellte mit seinen 26 Tänzern noch einmal die Frage nach der Masse. Im Jahr 2000 führte Pierre Droulers "MA" beim Festival d'Automne auf, mit Michel François, Ann Veronica Janssens und Yuji Oshima - ein Spaziergang durch die Architektur moderner Städte.
2001 kehrte er zur Bühne zurück mit "Sames", einem Duo mit Stefan Dreher über die Frage nach Dopplungen und über die Ideen des Gleichen und Verschiedenen. Zur gleichen Zeit gab es unterschiedliche Arbeiten, Unterrichts- und Künstlerische Erfahrungen an verschiedenen Orten: P.A.R.T.S. (Schule von Anne Teresa De Keersmaeker in Brüssel), CNAC in Châlons, die École des Beaux-Arts in Aix-en-Provence und die École de Recherche Graphique in Brüssel. Er inszenierte zwei Performances in der Brüsseler Oper La Monnaie: "Nouvelles Aventures" von Ligeti mit Jim Clayburgh und "Rappresentazione di Anima e di Corpo" von Cavalieri mit dem Künstler David Claerbout. Pierre Droulers eröffnete auch das Bird studio in Marseille, wohin er vor Ort ansässige Künstler einlud und Nord/Süd Migranten vom Cap 15 site, wo sich einige Künstlerateliers befanden. 2003 hatte er die "carte blanche" im Théâtre de la Balsamine in Brüssel.
"Inouï", seine letzte Kreation, wurde in Belgien, Frankreich und Deutschland 2004 aufgeführt.
2005 nahm er im Agora Projekt teil, das im Parc Royal in Brüssel stattfand, als Teil des KunstenFESTIVALdesArts.
Dort arbeitete er mit dem Bildhauer Simon Siegmann, dem Komponisten George Van Dam und dem Autor Jean-Michel Espitallier zusammen.

Seit September 2005 ist er im Direktorium von Charleroi/Danses,
dem choreografischen Zentrum der französischen Sprachgemeinschaft, zusammen mit der Choreografin Michèle Anne De Mey, dem Komponisten und Filmregisseur Thierry De Mey und dem Programmierer Vincent Thirion.
Er zeigte "Flowers in premiere" während der Biennale Charleroi/Danses 2007.
Nach "All in All", einer Choreografie für das Ballett der Oper von Lyon, folgte "Walk Talk Chalk", das im Mai 2009 während des KunstenFESTIVALdesArts aufgeführt wurde.
Quelle: www.charleroi-danses.be